Inbetriebnahme von 4 E-Ladesäulen am Karoli-Badepark und am Wohnmobilstellplatz (nahe des Karoli-Badeparks)
14. November 2022Kabarett-Winter 2023
16. November 2022Volktrauertag 2022 – Totenehrung
Anlässlich des Volkstrauertages am Sonntag:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
es ist eine gute Tradition, das wir heute gemeinsam den Volkstrauertag begehen, und es ist auch eine wichtige und notwendige Tradition.
Heute erinnern wir an Kinder, Frauen und Männer aus unserem Land und vielen anderen Ländern weltweit, die ihr Leben lassen mussten, weil Krieg und Gewalt herrschten.
Wir gedenken der vielen Soldaten, die an den Fronten fielen. Wir gedenken der Zivilisten, die in der Heimat oder auf der Flucht umkamen.
Wir gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, der Menschen, die wegen ihrer rassischen Zugehörigkeit, ihres Glaubens oder ihrer politischen Überzeugung ermordet wurden.
Wir erinnern uns an den Ersten Weltkrieg, das einschneidende und tiefgreifende Ereignis und sein schreckliches Ausmaß mit bis zu 20 Millionen Toten innerhalb von 4 Jahren. Dieser Erste Weltkrieg hat zur Gründung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge geführt und ist auch der Ursprung dieses stillen Gedenktages.
Wir erinnern aber auch an den Zweiten Weltkrieg, der noch fürchterlicher wütete, der weltweit rund 60 Millionen Tote forderte und an dessen Ende halb Europa in Trümmern lag. Am 8. Mai 1945 schwiegen in Europa die Waffen.
Heute erinnern wir auch an die Toten, die Krieg und Terrorismus nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gefordert haben.
Wir dürfen in unserem Land seit nun mehr als 75 Jahren in Frieden leben. Das ist ein unschätzbares Glück, für das wir alle sehr dankbar sind.
Doch überall auf der Welt gibt es heute noch Krieg und Gewalt. Für mich war es kaum vorstellbar, dass Russland im Februar tatsächlich die Ukraine angreifen könnte.
Wir müssen aus der Ukraine wieder Bilder sehen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich in Europa nicht mehr wiederholen:
Menschen, die vor Bomben in U-Bahnschächte flüchten, die sich an der Grenze von ihren Familien trennen oder sogar für immer Abschied nehmen müssen an langen, frisch ausgehobenen Grabreihen.
Hinter jedem Einzelschicksal steht ein Name. Die Gefallenen und Ermordeten konnten ihre Begabungen nicht entfalten und ihre Zukunftspläne nicht umsetzen. Ihnen blieb es versagt, Partner- und Elternschaft zu erleben. Sie konnten ihre Wärme und ihre Lebensfreude nicht an andere weitergeben. Sie wurden schlicht und ergreifend um ihre Zukunft betrogen.
Der Volkstrauertag ermahnt uns daher, uns aktiv für eine friedliche Gegenwart und Zukunft einzusetzen. Dieser Gedenktag schafft ein Bewusstsein dafür, dass wir uns für den Frieden einsetzen müssen. Ein jeder von uns an dem Platz, an dem es möglich ist.
Mir ist bewusst, dass wir nicht alle Konflikte lösen können, aber wir können wachsam sein.
Wenn irgendwo Blut vergossen wird, wenn die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wenn Gewalt und Terror herrschen, dürfen wir nicht wegsehen – egal, wo es geschieht und wer dafür verantwortlich ist.
Das gebietet die Menschlichkeit, das gebietet die Verantwortung, die uns das Gedenken an unsere Toten und der Respekt für die Opfern auferlegt.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es wichtig ist, den Blick nach vorne zu richten. Wir müssen die jungen Menschen für den Umgang mit anderen Kulturen, Werten und Traditionen sowie mit anderen Religionen sensibilisieren.
Der Volkstrauertag gibt uns den Auftrag zu prüfen, welchen Beitrag jeder einzelne für den Frieden leisten kann. Es liegt nämlich nur an uns, ob wir die Lehren aus der Geschichte ziehen und ob wir in der Zukunft den Frieden sicherer machen können.
Lassen Sie uns dafür gemeinsam sorgen!