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Feierlichkeiten zum Volkstrauertag

Feierlichkeiten zum Volkstrauertag in Böhmzwiesel (2. Bgm Christian Zarda), Karlsbach (3. Bgm Hans Kapfer) und in Waldkirchen (1. Bgm Heinz Pollak) der Volkstrauertag statt.
Hier die Rede von Bgm Pollak:
Sehr geehrte Anwesende,
liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger!
„Im Frieden tragen die Söhne die Väter zu Grabe, im Krieg die Väter die Söhne“
Von Herodot, dem griechischen Begründer der Geschichtsschreibung, stammt dieses Bild, das den Schrecken des Kriegs eindringlich einfängt.
Heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, erinnern wir an all die Söhne und Töchter, die als Opfer von Krieg und Gewalt vor der Zeit ihr Leben verloren haben.
Dazu begehen wir deutschlandweit alljährlich den Volkstrauertag und immer wieder wirft dieser Tag Fragen auf.
Kann ein ganzes Volk – die Nachkriegsgeneration und die Jugend – gemeinsam um die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft trauern? Schließlich hat die Nachkriegsgeneration den Krieg nicht miterlebt.
Man darf sich die Beantwortung dieser Frage leicht machen. Nur wenn es uns gelingt, mit nüchternem, kritischen Verstand die Geschehnisse von damals, die von millionenfachem Sterben erfüllt waren, zu betrachten und zu beurteilen, erst dann können wir den Sinn des Volkstrauertages begreifen.
Wir gedenken heute der toten Soldaten und Zivilisten, die zwei Weltkriege forderten.
Wir gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Wir gedenken der Menschen, die in unserer Zeit durch Krieg und Hass erfüllte Taten ihr Leben verloren haben.
Wir trauern um diese Toten, wir trauern mit den Angehörigen, wir trauern um das, was Menschen angetan wurde und wird.
Dieser Volkstrauertag erinnert an immense Verluste. Zahlen stehen im Raum, die jedes Vorstellungsvermögen übersteigen. 55 Millionen Tote allein im 2. Weltkrieg – wer kann das fassen?
Der Volkstrauertag versucht daher, hinter Millionen von Opfern das individuelle Schicksal zu sehen und den Blick auf das persönliche Leid der Menschen zu lenken.
Denn hinter jeder Verlustliste verbergen sich lauter einzelne Schicksale.
Jeder einzelne Mensch der durch Krieg und Gewalt umkommt, durfte sein Leben nicht zu Ende leben und hinterlässt eine Lücke.
Es sind immer Einzelne, die sterben:
– Der Soldat, der im Kampf fällt.
– Die Frau, die im Bombenhagel oder auf der Flucht nicht überlebt.
– Das Kind, das auf eine Mine tritt.
– Der Mensch, der gequält oder Opfer eines Anschlags wird.
Und jeder Einzelne hat etwas besessen:
– Talente und Hoffnungen, Liebe und Freundschaften
Die Gefallenen und Ermordeten konnten ihre Begabungen nicht entfalten und ihre Zukunftspläne nicht verwirklichen. Ihnen blieb es versagt Partner- oder Elternschaft zu erleben. Kurzum: Sie wurden um ihre Zukunft betrogen!
Jeder Tote bedeutet einen Verlust. Immer ist es ein Verlust für die Angehörigen und Freunde. Auch sie wurden um Lebenshoffnungen und um die Verwirklichung gemeinsamer Pläne betrogen.
Frieden und Freiheit sind ein besonderes Geschenk. Das sagen uns die Toten, um die wir heute trauern. Der Volkstrauertag ist deshalb ein besonderer Tag. Mit ihm setzen wir ein Zeichen, dass wir die Opfer von Krieg und Gewalt nicht vergessen!
Trauer und Gedenken, meine sehr verehrten Damen und Herren, sind nicht leicht zu ertragen.
Aber sie können einen Weg in die Zukunft weisen, einen Weg zu mehr Frieden und Menschlichkeit. Das Nichtvergessen der schrecklichen Erfahrungen aus den vergangenen Kriegen und Terroranschlägen öffnet die Grenze für eine friedliche Zukunft – weit über diesen Gedenktag hinaus.
Tun wir daher unser Bestes und arbeiten wir für den Erhalt des Friedens in der Welt, in Europa und in unserer schönen Heimat. Unsere Botschaft ist einfach und klar: Nie wieder Krieg, nie wieder Gewalt!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Danke für die Fotos Nils Störger und Michael Hobelsberger