Die Geschichte Waldkirchen’s
Dem „Goldenen Steig“ verdankt Waldkirchen seine Entstehung, die an die erste Jahrtausendwende zurück reicht.
Als im 11./12. Jahrhundert die Besiedlung des „Nordwaldes“ von Passau aus voranschritt, wurde nahe dem Salzweg nach Böhmen ein neuer Pfarrsitz gegründet: die „Kirche im Wald“. Die erste nachweisbare Erwähnung des Ortes geschieht 1203.
Die Passauer Bischöfe, seit der Wende zum 13. Jahrhundert Herren dieses Landstrichs, gaben Waldkirchen das Marktrecht (Bestätigung im Jahr 1285) und später das alleinige Niederlagsrecht für Salz, dem wichtigsten Handelsgut auf dem „Goldenen Steig“.
Die Säumer mußten hier nach einem Tagesmarsch von Passau bzw. Wallern kommend Herberge nehmen und die Pferde versorgen, während die Bauern der Umgebung ihre Erzeugnisse feilbieten konnten.
Die daraus entstandenen Wochenmärkte sowie ein aufblühender Salzhandel brachten schon sehr bald Wohlstand in die Mauern Waldkirchens. Nach mehrmaliger Bedrohung des Marktes durch böhmische Scharen ließ der Passauer Fürstbischof Waldkirchen 1460 – 1470 mit einer Ringmauer, die heute noch teilweise erhalten ist, umgeben.
Sechs verheerende Marktbrände suchten Waldkirchen in den folgenden Jahrhunderten heim. Der letzte ereignete sich nach Beschuss durch amerikanische Truppen in den letzten Kriegstagen am 26. April 1945.
Ein ungebrochener Aufbauwille der Bürger ließ Waldkirchen zu allen Zeiten immer wieder neu erstehen. Seit jeher nahm Waldkirchen als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt eine bedeutende Stellung im südlichen Bayerischen Wald ein.
Nach etwa tausendjähriger Entwicklung wurde der Markt 1972 zur Stadt erhoben. Waldkirchen ist heute ein staatlich anerkannter Kur- und Erholungsort und im Landesentwicklungsprogramm zusammen mit der Stadt Hauzenberg als Mittelzentrum ausgewiesen.
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